23.08.2009

Zitterklapfen (2.403 m)

Bergkristall-Hütte (1.215 m) - Dürrenbachtal - Annalperaualpe (1.364 m) - Zitterklapfen (2.403 m) - retour
Gehzeit: 5 1/2 Stunden

Der Zitterklapfen ist ein markanter, 2 km langer Gipfelgrat in der Nordhälfte des Lechquellengebirges. Der Name stammt angeblich vom Schwanken der dürren Wetterbäume, Klapfen heißt Felskopf. Böse Zungen behaupten, der Name rührt eher von den zitternden Knien der Wanderer her. Der Zitterklapfen wird jedenfalls oft als der schwierigste Berg des Bregenzerwaldes bezeichnet. Wir haben uns zusammen mit Dieter, unserem Nachbarn, an die Besteigung gewagt.

05:15 Tagwache, 06:00 Abfahrt, am Ziel etwas unter 10 Grad - nicht unbedingt die Rahmenbedingungen, um von Anfang an locker loszulaufen. So haben wir uns die ersten Höhenmeter erspart und sind bis zur Bergkristall-Hütte mit dem Auto gefahren - die öde Forstraßen-Wanderei wollten wir uns ersparen ...

Danach ging es gemütlich das Dürrenbachtal nach hinten, ehe der Weg doch recht kräftig bis zum unteren Steig anstieg. Dieser hielt die ersten kleineren Klettereien für uns bereit - perfekt zum aufwärmen. Danach führt der Weg mühselig unter dem Zitterklapfenmassiv über ein tiefes Geröllfeld steil nach oben - bis zum Einstieg in den oberen Steig. Dieser durchgehend drahtseilversicherte Klettersteig ist (zumindest für unsere Fähigkeiten) so ziemlich das äußerste, was noch bewältigt werden kann. Mehr geht jedenfalls nur mit besserer Ausrüstung und sicher nicht ohne Seil. Fehltritte hätten mit großer Wahrscheinlichkeit fatale Folgen gehabt ...

Auf dem Gipfelgrat angekommen geht der Aufstieg zum Gipfel dem Gipfelgrat entlang - technisch nicht mehr so schwierig, dafür aber mit einigen ausgesetzten Stellen. Wer nicht schwindelfrei ist, hat da kräftig zu kämpfen. Am Gipfelkreuz sitzend machten wir ausgiebig Rast, die am Ausgangspunkt angegebenen 4 Stunden Gehzeit hatten wir mit 2 3/4 Stunden doch deutlich unterboten. Die Fernsicht am Zitterklapfen ist einzigartig und erstreckt sich über weite Teile Vorarlberges. An Schönwettertagen können die Gipfelstürmer den Misthaufen, die Rote Wand, die Braunarlspitze, Bregenzerwald und Allgäuer Alpen bewundern. Zurück ging es dann auf dem gleichen Weg - die Kletterpassagen gingen überraschenderweise bergab leichter von der Hand.

360-Grad Gipfelpanorama auf wikipedia (Achtung: 33 MB, lässt sich in den meisten Browsern nicht öffnen -> rechte Maustaste, "Ziel speichern unter")

Fotos:



Gipfelvideo von "Vorarlberg von oben":